Besuch aus Brasilien

Zum Abschluss der Ausstellung ‚Bittere Orangen‘ über die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Erntehelfer*innen auf italienischen Orangenplantagen im Bürgerbüro am Pferdemarkt richteten die Organisatoren den Blick auch nach Lateinamerika: auf den Orangensektor in Brasilien. Brasilianische Orangen gelangen größtenteils als Orangensaft nach Deutschland.

Zehn Mitglieder von Menschenrechtsorganisationen, Kleinbauernverbänden und Kooperativen aus Brasilien berichteten am vergangenen Wochenende in der Flänzburch und im Rahmen eines Gottesdienstes in der Kirchengemeinde Ohmstede über die Situation auf brasilianischen Orangenplantagen und darüber, welchen Unterschied Fairtrade macht.

Arnaldo Brito, Landwirt und Mitarbeiter des Landarbeiter- und Familienbauernverbands und Gabriel Bezerra vom Verband der in der Landwirtschaft angestellten Personen berichteten unter anderem davon, dass in ihrer Region nur zwei große Saftproduzenten den Kleinbauern die Orangen über Zwischenhändler abkaufen. Diese Marktmachtkonzentration erzeuge Druck auf die Preise und Arbeitsbedingungen, was häufig zu sklavenhaften Beschäftigungsverhältnissen ohne jede soziale Absicherung führe.

José Aldo de Souza von der Genossenschaft Coopealnor erläuterte, welche Vorteile der Faire Handel Bäuerinnen und Bauern und ihren Arbeiter*innen bringt. „Es ist toll, dass den Oldenburger*innen der fair gehandelte Saft schmeckt, für den wir die Orangen anbauen“ freuten sich die Landwirte. Und sie schilderten eindrücklich, wie groß der Beitrag sei, den Verbraucher*innen in Deutschland durch den Kauf von Orangensaft aus Fairem Handel leisten können, die Lebens- und Arbeitsbedingungen im brasilianischen Landbau zu verbessern. Und nicht nur das: Da im Fairen Handel auch höhere ökologische Standards gelten und vielfach bio-zertifizierte Orangen verarbeitet werden, wird auch die Belastung der Umwelt und der Arbeiter*innen z. B. durch Pestizide vermieden.

(Den Orangensaft gibt es für 2 € bei uns im Weltladen :))

Die Delegation ist aktuell mit der Romero Initiative (CIR) auf einer Reise durch Deutschland und war am vergangenen Wochenende auf Einladung des Ökumenischen Zentrum Oldenburg (ÖZO), des Weltladens, des Aktionsbündnis „Oldenburg handelt fair“ und von Brot für die Welt Oldenburg zu Gast im Norden.

Infos über die Reise der Delegation: www.ci-romero.de/delegationsreise-brasilien/