Die Geschichte des Fairen Handels
Die ersten Initiativen für fairen Handel kamen Ende der 40er Jahre in den USA in Erscheinung von Wohltätigkeitsorganisationen auf. Ihr Anliegen war es aufgrund einer wachsenden Ungerechtigkeit im Welthandel, zu verbesserten Bedingungen einzelner Produzentengruppen beizutragen. In den Folgejahren entstanden immer mehr Aktionsgruppen, welche fair gehandelte Produkte anboten, wie die „Dritte-Welt-Läden“ in Deutschland. Zu Beginn der 1970er Jahre entstanden folglich die ersten Importorganisationen für den Vertrieb von fairen Produkten. Von da an bis heute hat sich eine Menge getan im Fairen Handel, wie wir ihn heute verstehen. Gab es 1978 etwa 40 Weltläden, sind es heute über 800 und mehrere tausend Fair-Handels-Aktionsgruppen. Auch bieten mittlerweile über 60 anerkannte Fair-Handels-Importeure ein vielfältiges Sortiment fair gehandelter Waren an. Auch konventionelle Supermärkte vertreiben heute fair gehandelte Produkte, welche durch das 1992 gegründete Fair-Trade Siegel, erkenntlich sind. Ein Blick auf die vergangenen Jahre verrät große Erfolge in der Geschichte des fairen Handels. Immer mehr Verkaufsstellen vertreiben faire Produkte und das Sortiment erweitert sich stetig, sodass hohe jährliche Wachstumsraten zu verzeichnen sind. Insbesondere die Bildungs- und politische Kampagnenarbeit sind hierfür wichtige Säulen, da sie das Bewusstsein für fair gehandelte Produkte fördern und betreiben.
“Der Faire Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt.
Definition des Fairen Handels ausgehend von den vier Dachorganisationen FLO, IFAT, NEWS! und EFTA
Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte Produzent*innen und Arbeiter*innen – insbesondere in den Ländern des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung.
Fair-Handels-Organisationen engagieren sich (gemeinsam mit Verbraucher*innen) für die Unterstützung der Produzent*innen, die Bewusstseinsbildung sowie die Kampagnenarbeit zur Veränderung der Regeln und der Praxis des konventionellen Welthandels.”