Zusammen mit Kooperationspartnern zeigen wir die Ausstellung „Bittere Orangen – Ein neues Gesicht der Sklaverei in Europa“ im Bürgerbüro Mitte am Pferdemarkt. In der Ausstellung dokumentiert Gilles Reckinger die Arbeitsbedingungen von Erntehelfer*innen auf Apfelsinenplantagen in Süditalien.
Ausstellungseröffnung ist am Fr. den 13. Januar um 16 Uhr.
Mit dem digital zugeschalteten Prof. Dr. habil. Gilles Reckinger blicken wir auf die Lebenssituation der Migrant*innen am Rande der Sklaverei und fragen nach, wie sich die Situation in den letzten Jahren verändert hat. Zentral ist dabei die Perspektive auf Kontinuitäten von Rassismus und neokolonialen Verhältnissen sowie die Frage nach dem eigenen Handlungsspielräumen vor Ort in Oldenburg.
Über die Ausstellung
Die Fotoausstellung ist das Ergebnis einer dreijährigen Forschung. Gilles Reckinger ist immer wieder nach Rosarno, einer kleinen Stadt in Italiens Stiefelspitze, gereist, um die Arbeits- und Lebensbedingungen der migrantischen Erntehelfer*innen zu dokumentieren. In vielen Gesprächen ist er den Menschen nahegekommen, die festgesetzt sind in extremer Prekarisierung ohne jede Option. Nicht einmal die auf Rückkehr in ihr Herkunftsland.
Einem partizipativen Ansatz folgend ließ er die Arbeiter*innen selbst mit fünf Digitalkameras ihre Lebenssituationen dokumentieren. Ihren Aufnahmen sind Fotografien und Film- und Tondokumente der Forscher*innen zur Seite gestellt.
Ziel der Ausstellung ist es, die sklavenähnlichen Lebensbedingungen der Arbeiter*innen einem breiten Publikum bekannt zu machen. Zugleich werden auf leicht verständliche Weise die strukturellen Bedingungen ihrer Lebensgrundlagen zwischen europäischer Migrationspolitik, Preisdruck in der Lebensmittelproduktion und extremer Prekarisierung an den unteren Rändern der Arbeitsgesellschaft deutlich.
Die Ausstellung läuft bis zum 14.2. und kann zu den Öffnungszeiten des Bürgerbüros angeschaut werden.
Öffnungszeiten des Bürgerbüro Mitte:
Montag, Dienstag, Mittwoch von 8 bis 15:30 Uhr
Donnerstag von 8 bis 18 Uhr
Freitag von 8 bis 12 Uhr