Seit zwei Jahren beschäftigt uns die Corona-Pandemie – nicht nur auf gesundheitlicher Ebenen, sondern auch die wirtschaftliche Existenz von Menschen ist stark betroffen. Die Unterstützung durch den Fairen Handel war und ist dabei für viele Handelspartner eine große Hilfe. Um den Handelspartnern weiterhin faire Preise zahlen zu können, werden bei einigen Produkten die bisherigen Preise erhöht. Dies betrifft sowohl den Lebensmittelbereich als auch das Handwerk. Und das wird sich auch bei uns im Weltladen Oldenburg wiederspiegeln.
„Fast alle Handelspartner-Organisationen berichten von Einbußen als direkte oder indirekte Folge der Pandemie: Mitarbeiter*innen sind erkrankt oder mussten in Quarantäne, manche Betriebe wurden vorübergehend geschlossen. In vielen Ländern des globalen Südens wurde ein strenger Lockdown verhängt und der öffentliche Nahverkehr eingestellt. So konnten Arbeiter*innen und Waren nicht von A nach B gelangen. Viele Häfen waren auf Grund von Corona-Fällen geschlossen oder konnten nur eingeschränkt arbeiten. Vor allem Handwerker*innen hatten durch den Lockdown Probleme, zur richtigen Zeit die notwendigen Rohwaren für die Herstellung ihrer Produkte und das Verpackungsmaterial zu bekommen. Zudem sind die Preise für viele Materialien stark angestiegen und steigen weiter. Gleichzeitig sind für viele Produzent*innen, vor allem in den Städten, auch die Kosten für Lebensmittel massiv gestiegen und viele Produktionsbetriebe hatten zusätzliche Ausgaben für Hygienemaßnahmen. Die Hoffnung, dass die Preissteigerungen sich wieder abschwächen würden, hat sich nicht erfüllt. Diese Verkettung beeinflusst nun auch die Kosten und Preiskalkulation der Fair-Handels-Importeure.“ (Süd-Nord Kontor, 2022)
Am Beispiel von Körben aus Bangladesh wird beschrieben, dass sich die Transportkosten durch den Lockdown-Rückstau um das sechsfache erhöht haben. Am Beispiel des Arabica Kaffees beeinflusst nicht nur die Coronapandemie den Preis (Frachtkosten haben sich verfünffacht), sondern auch der Klimawandel. Der Preis für Arabica-Kaffee ist seit Jahresbeginn um durchschnittlich 35% gestiegen. (Vgl. Süd-Nord Kontor, 2022)
„Auch die Verarbeitungskosten in Deutschland (Rösten, Abfüllen, Verpacken) sind durch höhere Energie- und Personalkosten erheblich gestiegen. Verpackungsmaterialien wie Kartonagen sind um 30 bis teilweise 100 Prozent teurer geworden. Neben den enorm erhöhten Raten für Schiffsfracht tragen auch höhere Kraftstoffpreise in Deutschland zu wachsenden Transportkosten bei. All diese Faktoren machen eine Preiserhöhung zwischen ca. 0,50 € – 1,00 € (abhängig vom einzelnen Produkt) je Pfund Kaffee zum 01.01.2022 notwendig.“ (Süd-Nord Kontor, 2022)